Thailand Teil IV – Abschied nehmen

Nach unserem Ausflug nach Laos haben wir Anna Richtung Heimat gebracht und uns noch für ein paar Tage in unbekanntere Ecken des touristisch ansonsten sehr erschlossenen Landes gewagt.

Back to Bangkok

Da wir am Ende leider viel zu wenig Zeit für eine gemütliche Reise über Land zurück nach Bangkok hatten, sind wir von Luang Prabang zurück nach Thailand geflogen. Dort haben wir uns wieder für das Lobsuek-Hostel entschieden, in dem wir schon bei unserem ersten Aufenthalt untergekommen waren, weil es einfach nur süß und gemütlich ist. 🙂

Leider hat mein Fitbit den Wasserfall in Laos nicht überlebt, aber die nächsten Monate ohne tägliche Statistiken durch Asien zu steppen war für mich keine Option. Da Jannik eine Augenmigräne hatte, haben Anna und ich uns Richtung Bangkoks Shopping-Area aufgemacht, um eine preiswerte Übergangslösung zu finden. Dort sind wir in einer der größten Malls der Welt gelandet und natürlich fündig geworden – völlig überwältigt von der Auswahl an Dingen, die man in dieser riesigen Mall kaufen konnte.

Ayutthaya – eine Rückfahrt, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird.

Da die Flüge so am günstigsten waren, dass wir noch einen zusätzlichen Tag in Bangkok hatten, haben wir uns dazu entschlossen, noch einen Ausflug nach Ayutthaya zu machen, der ehemaligen Hauptstadt des Königreiches Siam, das heute Thailand ist.

Die Hinfahrt mit dem Zug war ziemlich holprig und laut, aber insgesamt ganz okay, auch wenn die Sitze in der Holzklasse auf Dauer doch etwas hart wurden. In Ayutthaya angekommen beschlossen wir, das Gelände erst mal etwas zu erlaufen. Das war allerdings doch etwas größer als erwartet, so dass wir irgendwann ziemlich erschöpft waren. Die Tempel waren wirklich sehr schön, allerdings würden wir dann doch eher empfehlen, mit dem Fahrrad, Moped oder Tuktuk von Tempel zu Tempel zu fahren.

Unser Abendessen haben wir uns auf dem Nightmarket in Ayutthaya genehmigt und ab da wurde alles nur noch schlimm. 😀

Pünktlich zu unserem letzten Zug waren wir am Bahnhof, allerdings hatte dieser ziemlich doll Verspätung. Anna hat in der Zeit eine richtig dicke Migräne bekommen und wir hatten keine Schmerzmittel dabei. Das hat sich leider so hochgeschaukelt, dass ihr im Zug ziemlich übel wurde und wir sehr froh waren, dass man die Fenster weit genug öffnen konnte, um sich ab und an dann doch mal über die Reling zu hängen.

Also Anna gings wirklich ganz schön mies und als wir irgendwann endlich wieder in Bangkok waren, wurde uns klar, dass wir nicht mit einem Gräb fahren konnten, da Annas Magen bei jeder Bewegung rebellierte. Zum Glück fanden wir einen Tuktuk-Fahrer, der uns dann irgendwie heil zum Hostel gebracht hat und ein ordentliches Trinkgeld kassiert hat, weil es bestimmt auch für ihn nicht so schön war, eine sich die Seele aus dem Leib kotzende Person durch die Gegend zu fahren.

Im Hostel konnten wir zum Glück mit Ibu die Situation etwas entspannen nur leider war es damit noch nicht vorbei. Ich wachte mitten in der Nacht schweißgebadet auf und hatte anscheinend was ordentlich verdorbenes gegessen, denn mein Körper wollte dann auch bitte schnellstmöglich alles von sich geben, was ich ihm den Tag über so zugeführt hatte. Vielleicht war es also bei Anna nicht nur Migräne sondern auch schlechtes Essen, nur Jannik ist zum Glück verschont geblieben.

Ich blieb letztendlich 3 Tage im Bett, Anna hat sich zum Glück schneller wieder erholt, so dass sie mit Jannik noch auf den größten Markt Thailands gehen konnte, den Chatuchak Market, der aber wohl gar nicht so besonders war, weil viele Stände nicht besetzt waren.

Und dann hieß es schon Abschied nehmen und eine sehr schöne und intensive Zeit in Thailand und Laos zu dritt war dann auch schon wieder vorbei. Es hat sehr viel Spaß gemacht, Anna! <3

Wieder zu zweit unterwegs – erstmal Scam abbekommen

So langsam gings bei mir dann auch wieder und wir entschieden uns noch dazu, eine Tour zum Train Market und zum Floating Market über unser Hostel zu buchen. Unser Host meinte dann zu uns, dass die private Tour nur ein ganz klein bisschen teurer und viel flexibler wäre, also haben wir uns dafür entschieden. Am nächsten Tag holte uns ein Taxifahrer ab und fuhr uns erst zum Train Market.

Der war auch wirklich cool! Der Markt war wohl zuerst an dieser Stelle, aber irgendwann wurde eine Eisenbahnlinie durch diesen Ort gebaut. Allerdings wollten die Bewohner*innen ihren Markt nicht aufgeben und so kam es zu der Übereinkunft, dass der Makrt bleiben könne, aber halt immer weggeräumt werden müsste, wenn der Zug durchfährt. Es existiert jetzt also eine super enge Eisenbahnlinie zwischen Markthändler*innen, die immer, wenn der Zug kommt, routiniert ihre Markisen einfahren und ihre rollbaren Auslagen zurückziehen. Fährt kein Zug durch, kann man auf den Schienen über den Markt laufen, allerdings ist alles super eng und es immer noch ein asiatischer Markt, auf dem die Fische direkt neben dir getötet und ausgenommen werden – mein Magen war definitiv noch nicht bereit für diese Erfahrung.

Als es dann langsam Zeit wurde für den Zug, musste man sich hinter eine rote Linie stellen, die auf dem Boden aufgemalt war. Nach unserem Sicherheitsverständnis hieß diese rote Linie, dass wir dahinter auf jeden Fall safe waren, selbst wenn mal ein Bauch rüberragt – nach thailändischem Sicherheitsverständnis bedeutet die rote Linie, dass der Zug bis genau dahin geht. Es wurde also entsprechend eng, aber die Erfahrung war ziemlich cool, als der Zug in Schritttempo an uns vorbeigerattert ist.

Danach leerte sich der Markt auch relativ schnell und wir beschlossen, noch auf einen Kaffee in einem der Cafés an den Schienen zu bleiben – wir hatten ja dank privatem Fahrer genug Zeit. Dadurch hatten wir das Glück, dass der Zug, der anscheinend im angrenzenden Bahnhof Endhaltestelle hatte, ein paar Minuten später wieder zurück kam und wir ganz gemütlich vom Café aus das Spektakel noch einmal beobachten konnten.

Die nächste Station war der Floating Market – ein Scamfest ohne Ende. Wir wurden an einen Pier gefahren, der verdächtig leer war, was uns schon etwas komisch vorkam. Dort mussten wir Tickets für das Boot kaufen, die ABSURD teuer waren – 70€ pro Boot. Das wollten wir natürlich nicht machen, also wurde uns der „Thai Price“ vorgeschlagen, 40€ pro Boot. Wir fanden das immer noch viel zu teuer, aber wir waren immerhin zwei Stunden aus Bangkok rausgefahren, um das zu sehen und wollten nicht einfach so direkt wieder umkehren, also sagten wir zu.

Die Bootsfahrt stelle sich als eine sehr unangenehme Kaffeefahrt heraus: Das Boot fuhr uns an Souvenirshops ran, die direkt an den Kanälen gebaut waren, wo uns Sachen gezeigt wurden, die wir kaufen konnten. Aber wir wollten ja gar nichts kaufen. Trotzdem blieb das Boot an jedem Stand ein paar Minuten stehen und es war so super unangenehm den Leuten ständig zu sagen, dass das ja sehr schön ist, wir aber echt nichts kaufen wollen.

Der Höhepunkt kam dann, als wir in den Hauptbereich des Marktes reingefahren sind, wo wir gesehen haben, dass ein Boot ca. 10€ gekostet hätte, wenn wir es an diesem Pier genommen hatten. Mit wirklich schlechter Laune wurden wir dann zum Glück irgendwann zurück zu unserem Taxifahrer gefahren, dem wir nochmal versucht haben klar zu machen, dass er doch die Leute nicht dahin fahren soll, aber da konnte er plötzlich kein Englisch mehr…

Also Fazit: Train Market lohnt sich sehr, Floating Market gar nicht…

Der Isaan – Thailands ruhiger Norden

Zwei Tage nach Annas Abreise machten wir uns mit dem Zug auf Richtung Norden – wir wollten Thailand noch etwas abseit der Tourist*innen-Pfade erkunden. Zug fahren würden wir in Thailand nicht unbedingt empfehlen. Wir hatten zwar diesmal zweite Klasse gebucht, also waren die Sitze etwas komfortabler, aber trotzdem war es super laut und ruckelig – mit Bussen hatten wir bessere Erfahrungen in Thailand.

Unser Ziel war die kleine Stadt Phimai mit einem Zwischenstopp in Nakhon Ratchasima, auch Khorat genannt. In Khorat hatte ich bei der Unterkunftsbuchung die Lage etwas vernachlässigt, sodass wir ziemlich weit draußen gelandet sind, aber das Hotel war der Himmel! Das Zimmer war super modern und sauber und wir hatten sogar eine japanische Toilette. 😀

Khorat hat relativ wenig touristische Highlights zu bieten – ein paar Tempel und ein Nightmarket, dem ich nach meiner jüngsten Erfahrung noch nicht so ganz wieder getraut hatte – sodass wir viel Zeit in unserem Zimmer mit Blogaufbereitung und Erholung nach dem stressigen Bangkok verbrachten.

In Phimai, unserem nächsten Stopp, hatten wir leider nicht so eine gute Hotel-Erfahrung – in unserem Bett waren ein paar undefinierbare Krümel, vielleicht Käfer, sodass wir lieber auf Nummer sicher gegangen sind und das Zimmer gewechselt haben. Dadurch haben wir dann erst ein Zimmer bekommen, in dem die halbe Decke im Badezimmer weggeschimmelt war (wirklich, da waren Löcher vom Schimmel) und dann ein ziemlich muffeliges… Aber hier wollten wir ja auch wieder was erleben, also war das schon okay.

Phimai haben wir uns rausgesucht, weil es auch das kleine Angkor Wat genannt wird. Hier steht ein sehr gut restaurierter Tempel aus der Khmer-Zeit, der im Aufbau Angkor Wat ähnelt, aber viel kleiner ist. Der Tempel ist auch auf kaum einem Touri-Radar, die vereinzelten westlichen Tourist*innen, die wir gesehen haben, waren eher ältere Reisende. Backpacker*innen haben wir gar keine gesehen. Dafür wurden jeden Tag ein großer Haufen thailändischer Schüler*innen angekarrt, die Anlage ist wahrscheinlich ein beliebtes Ausflugsziel für Schulen.

Das zweite Highlight in Phimai ist ein riesiges Banyan-Baum-Geflecht, das einen ganzen überdachten Park erschaffen hat und ursprünglich aus einem Baum heraus entstanden ist. Banyan-Bäume bilden Luftwurzeln, die von den Ästen Richtung Boden wachsen und wenn sie sich erfolgreich im Boden verwurzelt haben, bilden sich die Wurzeln zu Stämmen mit neuen Ästen und neuen Luftwurzeln.

Ein bisschen Wellness wollten wir uns in unserer entspannten letzten Woche in Thailand auch noch gönnen. Neben unserem Hotel waren ein paar Massage-Läden, die allerdings, da es nicht so viele Tourist*innen in der Gegend gibt, weniger auf Touris ausgelegt sind, sondern vielmehr diese echte Thaimassage zur wirklichen Behandlung körperlicher Beschwerden anbieten. Wir haben uns also einen nett aussehenden Laden rausgesucht, der gleichzeitig das Wohnzimmer der Familie war und nach ein paar Sprachbarriere-Problemen haben wir die mit Abstand beste Massage unserer Reise bekommen und uns danach wie neu geboren gefühlt.

Ein letztes Mal in Bangkok

Nach einer sehr gemütlichen Woche hieß es dann wieder back to the City, da wir einen Bus von Bangkok nach Siem Reap in Kambodscha gebucht hatten. Es war nämlich gar nicht so einfach, ein halbwegs scamfreies Busunternehmen zu finden, das uns beim Grenzübergang nicht komplett abzieht. Und das vertrauenswürdigste fuhr nunmal von Bangkok nach Kambodscha. Für die Fahrt nach Bangkok haben wir diesmal einen Bus gebucht und irgendwie einen VIP-Bus erwischt, es gab Decken, Getränke, Snacks und sogar einen Fernseher.

In Bangkok sind wir erst abends angekommen und da der Bus am nächsten Morgen um 6.30 losfahren sollte, haben wir uns ein shitty Zimmer ohne Fenster direkt am Office vom Busunternehmen gebucht. Nach einem letzten thailändischen Abendessen in unserer alten Hood um die Ecke vom Lobsuek ging es am nächsten Morgen schon Richtung Kambodscha.

Bilder

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